Raubfischangeln im Herbst

Raubfischangeln im Herbst

Stefan Gassler 4/11/20

Raubfischangeln im Herbst

Der Herbst ist meiner Meinung nach die beste Jahreszeit zum Angeln auf Hecht, Barsch und Zander. Weil sich die Räuber nun den Winterspeck anfressen müssen, beginnt bei sinkenden Temperaturen unter Wasser das grosse Fressen.

Wenn du im Herbst einen Hecht fangen willst, solltest du dich früh ans Wasser begeben. Denn in dieser Jahreszeit ist bereits in den frühen Morgenstunden am Wasser viel los: Insekten sammeln sich an Blättern und auch die Futterfische, die Insekten jagen sind früh aktiv. Genau deshalb ist auch der Hecht schon früh unterwegs.

Hechtangeln im Herbst

Wo dieser Räuber im Herbst zu finden ist, wie du ihn anlockst und welche Ausrüstung nicht fehlen darf, erfährst du in diesem Blog.

Viele Wasserpflanzenbereiche sind im Sommer nur schwer zu befischen. Der Einsatz von Wobblern, Swimbaits und Gummiködern ist im Herbst in diesen Bereichen einfacher, weil sich im Herbst durch das Absterben von Pflanzen unter Wasser das Pflanzenreich lichtet.

Obwohl man über Wasser fast keine Pflanzen mehr sieht, sind immer noch genügend Überbleibsel von Pflanzen vorhanden, in denen die Hechte Deckung suchen und auf Beute lauern. Der Hecht ist sehr geduldig und kann Stunden in seinem Versteck warten, bis sich ihm die Beute nähert. Dabei bewegt er sich kaum. Das hilft ihm perfekt bei seiner Tarnung.

Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt, der das Hechtangeln im Herbst erfolgreich macht. Das sich abkühlende Wasser wird im Vergleich zum Sommer klarer. Das führt dazu, dass die Hechte ihre Beute oder deinen Köder besser sehen.

Welche Köder benütze ich?

Ich angle gerne mit kleinen Gummifischen. Warum kleine? Hechte konzentrieren sich bei der Herbstjagd auf die in Schwärmen vorkommenden kleineren Beutefische. Mit den Shads angle ich am liebsten die Kanten ab.

Manchmal hatte ich auch Erfolg mit grossen Gummifischen (20cm und mehr). Oft verwende ich auch Spinner, Tailbaits, Oberflächenköder sowie natürlich Köderfische.

Wo suche ich den Hecht?

Der Hecht hält sich, wenn der Herbst Einzug hält, vermehrt im tieferen Wasser auf – dies gilt vor allem für den Spätherbst. Er folgt dabei seiner Nahrung, den Schwärmen aus Beutefischen.  Man kann ihn aber auch – vor allem zu Beginn des Herbstes – auch in der Nähe der Wasseroberfläche antreffen, wo er entweder steht oder sich fortbewegt, um nach Beutefischen Ausschau zu halten. Flachwasserbereiche sucht der Hecht in dieser Zeit allerdings fast nicht mehr auf.

Grundsätzlich wähle ich für das herbstliche Angeln auf Hecht:  

  1. Das Fischen auf grösseren Seen vom Boot aus. Dabei verwende ich beim Schleppen grosse Hardbaits und Gummifische. Wenn ich auf dem See eine Kante oder ein abgestorbenes Pflanzenfeld finde, setzte ich grosse Gummiköder ein.
  2. Oder das Uferangeln an ruhigen Flussabschnitten oder kleineren Seen mit Swimbaits, grossen Gummifischen und Jerkbaits. Oder eine Posenmontage mit einem toten Köder ca. 7-10cm.

Meine Ausrüstung für das herbstliche Hechtangeln

Ich fische oft mit einer geflochtenen Angelschnur mit einer Stärke von 0.2 bis 0.35mm sowie einer Hechtrute mit einem Wurfgewicht von ca. 30 bis 100g. Da die Zähne des Hechts sehr scharf sind, verwende ich immer ein Stahlvorfach, um einen Durchbiss der Schnur zu verhindern. Wie schon oben gesagt, verwende ich eine grosse Auswahl an Ködern. Bei Null Grad oder Minus Temperaturen nehme ich natürlich unbedingt eine monofile Schnur, um das Gefrieren zu vermeiden.

Zanderangeln im Herbst

Im Herbst angle ich aber auch auf Zander. Mit den fallenden Temperaturen ziehen die Zander langsam in ruhigere Gewässer, die sie als Winterplätze nutzen. Neben diesem Bereich sind aber auch tiefe Gewässer immer noch sehr interessante Zanderspots.

Im Herbst fische ich in der Regel eher mit etwas grösseren Gummifischen.

Der Herbst steht bei mir voll und ganz im Zeichen des Spinnfischens im Dunkeln. Da ich tagsüber meist arbeite, komme ich kaum mehr ans Wasser solange es hell ist. Da ich aber auch im Herbst nicht auf mein Hobby verzichten will, geniesse ich von Zeit zu Zeit eine nächtliche Zandertour.

Wo finde ich den Zander?

Als ideale Plätze kommen eigentlich alle Spots, die auch im Hellen befischt werden, in Frage. Orte mit Beleuchtung wie zum Beispiel Häfen, Schleusen und Bootsanleger erleichtern mir im Dunkeln das Sehen und somit das Angeln enorm. Falls kein oder nicht genügend Licht in der Nähe ist, verwende ich eine gute Kopflampe.

Im Dunkeln fische ich meist mit grossen Wobblern oder grossen Gummiködern. Mit beiden habe ich schon des öftern grosse Zander gefangen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass grosse, kontrastreiche Köder und Gummifische (auch UV-aktive) am Jig in der langen Absinkphase starke Druckwellen erzeugen, die die Zander in der Dunkelheit mit ihrem speziellen Seitenlinienorgan gut wahrnehmen und spüren können.

Wichtig ist, dass die Hardbaits am besten über Steinpackungen gefischt werden, denn genau hier jagen die Zander im Schutz der Dunkelheit ihre Futterfische im flachen Wasser. Die Führung der Hardbaits ist eher langweilig, langsames bzw. zum Teil sehr langsames Einleiern mit gelegentlichen Stopps ist genau die richtige Führungsmethode für die Zander. Schnelles Einkurbeln und wildes Twitchen wird nur bedingt zum Erfolg führen.

Meine Ausrüstung für das herbstliche Angeln auf Zander

Ich verwende meist eine geflochtene Angelschnur mit einer Stärke von 0.12 bis 0.20mm. Bei Null Grad oder Minus Temperaturen nehme ich natürlich unbedingt eine monofile Schnur, um das Gefrieren zu vermeiden.

Meine Zanderrute hat ein Wurfgewicht von ca. 20 bis 50g. Da die Zander sehr scheu sind, verwende ich ein Fluorocarbon-Vorfach mit einer Tragkraft von 7-10kg und die Vorfachlänge 50-80cm.

Barschangeln im Herbst

Im Herbst fische ich auch gern auf Barsch. Dabei verwende ich 6-10cm Gummiköder am Jig. Ich setze aber auch gerne das Drop Shot Rig mit ca. 5-7cm Gummiködern ein.

Den Barsch suche ich meist in steinigem Ufergelände oder in Häfen und Bootsstegen.

Auch den Barsch fängst du am besten in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung.

Meine Ausrüstung für das Barschangeln im Herbst

Auf den Barsch fische ich mit einer geflochtenen Angelschnur mit einer Stärke von 0.08 bis 0.12mm. Bei Null Grad oder Minus Temperaturen nehme ich natürlich unbedingt eine monofile Schnur, um das Gefrieren zu vermeiden. Ich verwende immer eine leichte Barschrute mit einem Wurfgewicht von ca. 1 bis 12g.